[Autoreninterview] mit Astrid Korten

Sooo .... endlich ist es soweit:

Die mehrfache Bestseller-Autorin Astrid Korten (Genre: Thriller / Psychothriller) hat einige Fragen beantwortet, die ich ihr gestellt habe.



Viel Spaß :-)




Fragen für Astrid Korten:


  1. Zunächst die wohl beliebteste Frage: Wie kamst Du zum Schreiben? Was oder wer trieb Dich an?
Ich stamme aus einer Familie, in der immer alles aufgeschrieben wurde. Überall lagen Zettel herum. Und habe sie gesammelt. Warum? Ich wollte unbedingt eine Geschichte daraus machen. Bis heute ist allerdings nichts daraus geworden. Mit 13 Jahren entstand mein erster Krimi – „Die Leiche im Brunnen“ – sie landete nach dem schallenden Gelächter meiner Geschwister im Papierkorb. Mein Lehrer hat mich allerdings animiert weiter zu machen. Ich schrieb eine Kurzgeschichte, die von einer poetischen Reise durch den Garten meiner Großmutter handelt und die in den Niederlanden veröffentlicht wurde. Später erschien im STERN die Kurzgeschichte „Herr Habgenug und Frauwillnochmehr“, weitere Geschichten rundum Liebe und Freundschaft folgten. 2006 erschien mein erster Thriller. Danach ging es im Eiltempo weiter. „Eiskalter Schlaf“ ist der aktuelle Thriller.


  1. Es heißt, jeder Autor legt viel von seinem eigenen Charakter in seine Figuren hinein. Gilt das auch für Dich? 
Nein, das wäre ja grauenhaft. Ich schreibe keine KrimiMimi-Krimis, sondern Thriller und Psychothriller. Sie beruhen immer auf wahre Begebenheiten. In meinen Geschichten rundum die Freundschaft und die Liebe gebe ich meine Beobachtungen und die damit verbundenen eigenen Interpretationen weiter. Hier lernt der Leser ein wenig von der Privatperson Astrid Korten kennen

  1. Thriller sind ja grundsätzlich brutal. Wieviel „Psycho“ steckt in Dir? 
Wenn ich über Ängste schreibe, kann ich zurückgreifen auf eigene Erfahrungen, wie zum Beispiel meine Erfahrungen nach einem schweren Kunstfehler. Oder die üblichen Ängste, die ich als ein Kind hatte. In „Eiskalte Umarmung“ gibt es eine Szene, in dem ein Mädchen an einer alten Frau auf der Straße vorbeigeht. Diese Szene habe ich als Kind erlebt. Die alte Bäuerin machte mir damals Angst.
  
  1. Wie entstehen die Ideen zu Deinen Büchern? 
Das kann ich nicht so genau sagen. Ich reise sehr viel, lese sehr viel, und irgendwann ist die Grundidee einfach da. 


  1. Ich habe oft gelesen, dass Du die Orte bereist, über die Du auch geschrieben hast. Reist Du vorher dorthin oder erst, nachdem Du die Story beendet hast? 
Teil, teils. Ich schreibe gerne über Orte, die ich schon einmal besucht habe. Aber in der Regel suche ich sie im Rahmen einer Recherche vor dem Entstehen eines Romans auf.


  1. Warum schreibst du gerade Thriller? 
Mich faszinieren die Abgründe der menschlichen Seele und die geballte Ladung Spannung, die man mit einem Thriller erzeugen kann. Ich treffe im Rahmen meiner Recherchen oft auf das Böse. Diese Ergebnisse anschließend in eine faszinierende Geschichte einzubinden, Spannung auf Papier zu bringen und den Leser dafür zu begeistern, ist einfach toll. 


  1. Woher stammen die ganzen Hintergrundinfos zu Deinen Büchern? Ich habe gelesen, dass Du mit renommierten Fachleuten in vielen Bereichen (z.B. Psychologie, Pathologie) zusammenarbeitest. Woher erhältst Du außerdem noch Dein Wissen? 
Das stimmt. Ich verfüge über sehr gute Recherchequellen aus allen kriminalistischen Bereichen. Dann lese ich Fachliteratur. Das Internet ist für mich lediglich eine zusätzliche Informationsquelle. Eine gute Geschichte entsteht übrigens oftmals während eines Gesprächs.



  1. Wie entstanden die Kontakte zu den Experten? 
Durch meine beruflichen Aktivitäten.

  
  1. Glaubst Du an den „perfekten Mord“?
Gewiss, denn es gibt ihn. Wer das nicht glaubt, der sollte sich mal ausführlich mit einem Rechtsmediziner unterhalten. 


  1. Hast Du auch schon mal Schreibblockaden? Wie gehst Du damit um?
Das Vergnügen hatte ich zum Glück (noch) nicht. Ich glaube, ich würde in Urlaub fahren.



  1. Was ist schwieriger: Der Anfang oder das Ende? Oder der Aufbau eines Mordes / der Story?
Gute Frage, Silke. Bitte jetzt nicht lachen: für mich ist das eindeutig das Exposé.


  1. Gab es jemals einen Zeitpunkt, an dem Du mit dem Schreiben aufhören wolltest?
Nein. Wenn du nicht an das glaubst, was du tust oder von dem du überzeugt bist, kannst du das Schreiben vergessen. Natürlich muss man das Handwerk beherrschen und eine gewisse Begabung sollte auch vorhanden sein. Alles andere ist harte Arbeit. Ich schreibe jeden Tag mindestens fünf Stunden. 


  1. Was hast Du beruflich gelernt und welche Hobbys hast Du als Ausgleich zum Schreiben?
Ich habe an der Universität Maastricht in Wirtschaftswissenschaften promoviert. Als Ausgleich spiele ich Saxophon und male leidenschaftlich gern – Öl auf Leinen. Einen kleinen Einblick bekommen meine Leser auf www.astrid-korten.com. Dort zeige ich einige Bilder.


  1. Hast Du ein Mitspracherecht bei der Covergestaltung?
Ja. Ideenaustausch wird bei meinem Verlag gerne gesehen.


  1. Du hast im Januar den ersten Teil („Eiskalte Umarmung“) auf Platz 1 gebracht – und im März erschien bereits der zweite Teil („Eiskalter Schlaf“) Deines aktuellen Thrillers. Wie schaffst Du es, so schnell hintereinander zu schreiben?
„Eiskalter Schlaf“ enstand bereits, während ich noch mit „Eiskalte Umarmung“ beschäftigt war. Ich schreibe immer zwei Romane gleichzeitig. Frag mich nicht warum. Ist einfach so.


  1. Wie lange brauchst Du generell für ein Buch? Wieviele Seiten schreibst Du etwa täglich und wie teilst Du Dir Deine Schreibzeit ein?
Für „Tödliche Perfektion“ habe ich fast drei Jahre gebraucht. Das lag an der komplizierten Thematik und der intensiven Recherche. Ich werde dieses Jahr drei Romane schreiben. Zwei Manuskripte sind fast fertig. Der Morgen und die Nacht ist für mich die ideale Zeit zum Schreiben. 


  1. Denkst Du, dass das Schreiben erlernbar ist oder dass es eine Gabe ist, die man nicht erlernen kann?
Ich glaube, man braucht für das Schreiben zunächst ein gutes Sprachgefühl. Dann wäre eine kreative Veranlagung auch nicht schlecht. Das Handwerk kann man lernen. Hier können Autoren auf viele gute Ratgeber zurückgreifen. 


  1. „Autoren sind auch stet’ s gute Leser.“ – Wie stehst Du zu der Aussage?
Ich vermute, dass der Unterschied darin besteht, dass der Leser einfach in die Geschichte eintaucht und die kleinen Ungereimtheiten einer Geschichte übersieht. Einem Autor fällt alles sofort auf. Autoren lesen anders. Oft erhalten sie den Input für ihre eigenen Geschichten durch andere Kollegen. Ich persönlich lese selten einen Thriller. Das Gros, was heute geschrieben wird, langweilt mich einfach nur. Es gibt aber auch sehr gute deutschsprachige Thrillerautoren. Ihre Bücher lese ich gerne. 


  1. Und zum Abschluss: Nenne mir 3 Wörter, die Dich am ehesten beschreiben.
Liebe Silke, das ist unfair. Aber ich versuch’s mal: humorvoll, ungeduldig, zuverlässig.





Noch irgendwelche letzten Worte für die Blogleser?

Silkes Fragen habe ich – um mich mal im Gerichtsjargon, das ich seit der Leipziger Buchmesse aufgrund der Lesung im Landgericht beherrsche – nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet. Und ich würde Euch gerne den Thriller „Eiskalter Schlaf“ans Herz legen. Meine Webseite (Blog) enthält viele Hintergrundinformationen, da der Thriller ein brandaktuelles Thema aufgreift: die Manipulation und der Missbrauch, während einer Psychotherapie. 

Dann habe ich noch eine Überraschung für Euch: Im Rahmen dieses Interviews verlose ich einen Meet & Great-Platz zum Leser- und Blogger-Treffen am 7.8.2014 in Essen-Kettwig. Wir haben ein tolles Tagesprogramm (Tatortbesichtigung, gemeinsame Fahrt nach Maastricht, uvm).

Beantworte bitte eine Frage: Wo findet die Kripo das Opfer Biljano in „Eiskalter Schlaf“auf. Die Antworten bitte an astridkorten@arcor.de.


Liebe Silke, ich danke Dir recht herzlich für Deine Geduld und Dein Verständnis, das ich erst jetzt dazu gekommen bin, Deine Fragen zu beantworten. Ich wünsche Dir und den Lesern Deines Blogs schöne Ostertage und nicht vergessen: Egal was man zu Ostern fragt, die Antwort lautet immer: Schokolade. 




Liebe Astrid,

Zunächst möchte ich Dir recht herzlich dafür danken, daß Du Dir die Zeit genommen und die Mühe gemacht hast, mir meine Fragen so detailliert zu beantworten.

Dann muß ich Dich leider enttäuschen, denn über Deine Antwort, daß Du das Exposé am schwierigsten findest, mußte ich doch lachen - herzhaft, aber ganz gewiß nur lieb gemeint :-)

Außerdem möchte ich nochmal erwähnen, daß ich aktuell bei der Leserunde von "Eiskalter Schlaf" dabei sein darf und bisher absolut begeistert von diesem Psychothriller bin!

Da Du bereits erwähnt hast, daß es eine Fortsetzung geben wird, warte ich jetzt schon - gespannt wie ein Flitzebogen - darauf und verspreche, daß ich diesen auch sehr gerne weider hier vorstellen werde :-)


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